Das „Bellevue“, wie es von allen in Ruhla genannt wird, soll nun vom Eigentümer aus persönlichen Gründen zum Verkauf an die Stadt Ruhla gehen.
Nach anfänglichem Verfall und zunächst beginnendem Rückbau vom Besitzer soll jetzt ein sogenannter Zwischenerwerb erfolgen. Darüber wurde bei der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss-Sitzung am vergangenen Montagabend informiert.
Seitens der Stadt Ruhla würde man somit dann als Baulandentwickler der Fläche vom Erwerb bis zur weiteren Vermarktung auftreten. Ein solcher Ankauf des ehemaligen Hotels, gelegen am Bermberg 3 in Ruhla, was in der Vergangenheit auch als Krankenhaus genutzt wurde, könnte als vorgebliches Schlüsselobjekt im Haushaltsplan 2024 in den Ausgaben mit 50.000 Euro und zudem zur Aufwertung der Kernstadt mit 45.000 Euro als Fördermittel-Einnahme eingebracht werden. Für den Rückbau müssten 80.000 Euro in 2024 und in 120.000 Euro in 2025 in den Ausgaben eingestellt werden. Bei diesem Erwerb mit strategischem Blick gibt es wie in der zuvor dargelegten Vorausberechnung die Möglichkeit, Fördermittel im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes zu beantragen. Da derzeit in Ruhla die Haushaltskonsolidierung besteht, könnte der Erwerb mit 90 Prozent und der geplante Abriss des Gebäudes zu 100 Prozent gefördert werden. Rahmenreste der Stadt Ruhla könnten zudem den Ankauf absichern.
Beschlossen wurde letztlich im entsprechenden Ausschuss-Gremium, den Ankauf des ehemaligen „Bellevue“ erst nach eingegangenem Fördermittelbescheid, der voraussichtlich zum Ende des Jahres 2024 eingehen wird, umzusetzen. Die „Problemimmobilie“ liegt im Ortskern und somit im unmittelbaren Sichtfeld, nicht nur für die Bürger selbst, auch für Feriengäste ist dies kein schöner Anblick und birgt außerdem auch Gefahren durch den weiteren Zerfall. Um das Grundstück nach einem etwaigen Rückbau attraktiv zu vermarkten, kann man sich seitens der Stadt Ruhla hier neben Einfamilienhäusern sogar eher ein städtisches Projekt vorstellen. Es bleibt also hoffnungsversprechend, dass irgendwann in naher Zukunft hier wieder etwas Neues entsteht.
Informationen zum Vergabeverfahren zur Neustrukturierung des Ruhlaer Bauhofes
Ebenfalls stand auf der Tagesordnung der Sitzung die aktuelle Informierung zum Vergabeverfahren für die Neustrukturierung des Bauhof-Gebäudes in Ruhla. Inhalt dieser waren auch die entsprechenden Planungsleistungen für bevorstehende Maßnahmen in den jeweiligen vorbaulichen Phasen. Ebenso wurde über die Bewertungskommission und die zugehörigen Verhandlungsgespräche sowie zur Erarbeitung des Vergabevorschlages informiert. Das geplante Vorhaben basiert auf dem EFRE-Wettbewerb „Nachhaltige Stadtentwicklung und energetische Stadtsanierung“ als Schlüsselprojekt, für das eine Förderung von 60 Prozent möglich wäre und mit einem europaweiten Ausschreibungsverfahren einhergeht. Die Kofinanzierung könnte aus Landesmitteln für 2025 im Förderprogramm „Klimaneutrales Bauen“ erfolgen. Hierfür muss ein qualifizierter Fördermittelantrag bis zum Ende des Jahres 2024 eingereicht sein.
Anfragen
Angefragt wurde seitens des Tennisclubs bezüglich des Tennisplatzes, der sich neben dem Sportplatz und zukünftigen Sport- und Freizeitzentrum Thal befindet, dass die geplante Zaunanlage, die um den neuen Platz verlaufen soll, doch auch mit rund um den Tennisplatz arrangiert werden könnte. Dies wäre möglich. Seitens des Bauamtes der Stadtverwaltung wurde außerdem darüber informiert, die derzeitige Zuwegung vom Tennisplatz her als Baustellenzufahrt anzupassen und diese nach Baubeendigung für beide Plätze nutzbar zu machen.
Im Rahmen der Baulichkeit des Sport- und Freizeitzentrums wurde kurz vor den Osterfeiertagen mit dem Bau der Photovolteikanlage begonnen. Angesprochen wurde auch die Parksituation Am Rögis in Thal, wenn zum Wochenende hier auch neben den Anwohnern die Hobbygärtner der benachbarten Kleingartenanlage ihre Pkw abstellen. Man würde das seitens der Stadt Ruhla zwar prüfen, doch liege diese Sachlage eigentlich nicht in deren Hand. Da es sich auch um Pkw der AWG-Anwohner handelt, bestehe die Zuständigkeit mit beim Wohnungsdienstleister.
Informationen
Auf dem Spielplatz „Harmonie“ in Ruhla laufen derzeit Reparaturarbeiten, die bis Ende April abgeschlossen sein sollen. Für die Plätze- und Wegereinigung ist die Kehrmaschine des Bauhofes Ruhla für den Einsatz im Stadtgebiet wieder startklar. Da diese nicht über weitere spezielle Technik verfügt, gibt es die Überlegung, eine solche, über welche die Gemeinde Wutha-Farnroda verfügt, möglicherweise zusätzlich auszuleihen.
Thema war auch die Verkehrsführung in der Käthe-Kollwitz-Straße in Ruhla, wo nun auch Fahrräder in entgegengesetzter Richtung fahren können. Dies sei sehr gefährlich, worauf neben Bürgern auch Linienbusfahrer aufmerksam machten. Zudem sei die Beschilderung ein Problem. Eine korrekte Positionierung dieser soll zeitnah erfolgen, der entsprechende Auftrag hierfür wurde bereits erteilt. Die Situation ließe sich jedoch erst einmal nicht ändern, wären es doch auch Radfahrer gewesen, die sich für diese neue Verkehrsführung ausgesprochen hatten.
Text/Foto: aki/rz
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