Der Seebacher Wandertag ist inzwischen schon zu einer kleinen Tradition geworden.
Ursprünglich war er von den Organisatoren (Vorstand des „Hörselberggemeinde e. V.“) geplant worden, um den alten Grenzweg, der sich wie ein Ring um den Ort Seebach zieht, bekannt zu machen. Dieser Weg ist heute noch kenntlich an den vielen alten Grenzsteinen, deren Inneres (Markierung HSW) in Richtung Seebach zeigt und deren Außenflächen mit „HSG“ markiert sind. So war also der Ort einstmals eine kleine Insel des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach (später Sachsen-Weimar) im großflächigen Territorium des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha.
Nur am westlichen Ende des Seebacher Gebietes (in Richtung des ehemaligen „Maierhofes Hucheroda“ bestand eine Wegverbindung nach Farnroda, also in das Hoheitsgebiet des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Dieser gut kenntliche Rundweg um Seebach wurde von den Mitgliedern des „Hörselberggemeinde e. V.“ als Wanderweg gestaltet. Damit dieser Weg in der näheren und weiteren Umgegend bekannt wurde, erfand man die Seebacher Wandertage. Sie führten stets über Teilstrecken des „Alten Grenzweges“ und bei den Wanderungen konnte von den Wanderführern jede Menge über Seebach und Umgebung erzählt werden.
Die Wandertage waren in den vergangenen Jahren immer ein Erfolg. Da der „Hörselberggemeinde e. V.“ feste freundschaftliche Beziehungen mit dem Wanderverein „Hardtgemeinde“ pflegt, waren alljährlich auch eine große Anzahl von Wanderern aus Bad Langensalza hier bei uns. So auch in diesem Jahr. Am 20. August, pünktlich um 10:00 Uhr versammelten sich 27 Wanderer vor der Kirche in Seebach und wurden dort vom Vorsitzenden der „Hörselbergemeinde e.V.“ begrüßt. In seiner Begrüßung erklärte Joachim Saalfeld auch Namen und Ursprung der Seebacher Kirche und erzählte in kurzen Worten über das Leben des „Seebacher Ortsheiligen“ Johannes Dicel, der diese Kirche mit eigenen Mitteln erbauen ließ. Danach ging die Wanderung los. Hannelore Saalfeld war an diesem Tag die Wanderführerin. Erster Höhepunkt war die Besichtigung des „Aktivparks“ von Seebach. Die Gäste staunten nicht schlecht und viele wünschten sich solch eine Anlage auch in Bad Langensalza.
Doch alles kann man nicht haben und da Seebach Mittel hatte und über eine gute Leitung des Örtchens verfügt, konnte solch eine Anlage entstehen. Danach ging es in Richtung Köhlerhütte und dann zum kleinen Parkplatz an der Bundesstraße B88 unterhalb des Wartberges. Dort wurde Mittagsrast gemacht. Ein Fahrzeug des „Hörselberggemeinde e. V.“ stand dort mit geöffneter Kofferraumklappe und bot kühle Getränke an. Durch dichten Buchenwald schlängelte sich der weitere Weg kühl am Fuße des Wartberges entlang. Viele seltene, naturgeschützte Pflanzen und die regelmäßig am Weg stehenden alten Grenzsteine sorgten immer wieder für Abwechslung. Schließlich wurde der Forstort „Gemeinderasen“ erreicht, wo sich die Gruppe teilte. Die inzwischen schon etwas müden Wanderfreunde stiegen nach Seebach ab und der Rest wanderte in Richtung Thal und von dort aus auf dem neuen Fuß- und Radweg nach Seebach zurück. An der Seebacher Kirche trafen sich dann alle wieder und fuhren auf Einladung des „Hörselberggemeinde e. V.“ zum gemeinsamen Kaffeetrinken in den Vereinsraum nach Farnroda.
Es war ein wunderschöner Tag, eine interessante Wanderung, nur leider etwas zu heiß.
Text | Fotos: Hajosa
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