Januar 2007: „Kyrill“ hinterlässt Spuren an der Jugendschanze
Auch an unserer Schanzenanlage „Alte Ruhl“ hat der Orkan „Kyrill“ seine Spuren hinterlassen. Mehrere Fichten schlugen auf den Anlaufturm der 60-Meter-Schanze. Das komplette Treppengeländer des Anlaufturmes wurde verbogen und Teile der Seitenbeplankung auf dem Schanzentisch wurden zerstört. Ein Bauwagen, welcher als Materiallager diente, wurde mittig von einer Fichte getroffen und völlig zerschlagen.
Es war klar, dass die Bäume nur durch Forstfachleute mit ihrer Technik entfernt werden können. Nach erfolgter Besichtigung durch die Revierförsterin Frau Ute Westphal, rückte ihr Team bereits am Montagfrüh an und beseitigte den Baumbruch. Die Wintersportler möchten sich für diese schnelle Maßnahme recht herzlich bei Frau Westphal bedanken. Auch wir als Verein werden noch einige Arbeitsstunden leisten müssen, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Ob die geplanten Thüringer Landesmeisterschaften auf der 60-Meter-Schanze am 27. Februar, nach den entstandenen Schäden, durchgeführt werden können, steht noch nicht fest.
WSC 07
Nach eigenen Beobachtungen, Ergebnissen der automatischen Wetterstation und Informationen überquerte das Orkantief „Kyrill“ am 18. die Ortsmitte der Stadt Ruhla. Ständig aus südlicher Richtung wehend, nahm ab 8.00 Uhr die Winkstärke auf 18 km/h zu und steigerte sich auf 25 km/h (von 14.00 bis 18.00 Uhr). Im Allgemeinen entstanden keine größeren Schäden. Eine aus gleicher Richtung wehende Sturmböe, die, wahrscheinlich aus dem Tal der Schweina kommend, den Thüringer Wald überquerte, zerstörte am Wohnhaus der Gottesgabe 11 einige Dachziegeln und drückte einen über 60 Jahre alten Fliederbusch des Grundstückes 11a um, beschädigte in der Marienstraße einen Dachfirst und drehte am Hang des Breitenberges eine gefällte Lärche fast um die eigene Achse. Flächenhafte Schäden entstanden vor allem am Südhang des Gebirges, aber auch im Frankenland am Nordende der Quellwiese der Erbstromquelle.
O. Blumenstein
Kyrill (in Skandinavien auch Lill-Per genannt) war ein Orkan, der am 18. und 19. Januar 2007 das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte und in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h erreichte. Er verursachte Schäden in Höhe von etwa 10 Milliarden US-Dollar, davon 5,5 Milliarden in Deutschland. 47 Menschen starben, über eine Million Menschen waren zeitweilig ohne Strom. Betriebe, Behörden, Schulen, Universitäten und Kindergärten wurden vorzeitig geschlossen; es gab erhebliche Beeinträchtigungen im Verkehrssektor: Flüge mussten gestrichen, Fährverbindungen eingestellt und Straßen gesperrt werden. Der Bahnverkehr wurde in einigen Teilen Mitteleuropas zeitweise eingestellt, zehntausende Reisende waren betroffen.
Das Tiefdruckgebiet, aus dem sich der Orkan entwickelte, entstand am 15. Januar 2007 über Neufundland und zog danach Richtung Osten. Am 16. Januar wurden erste Unwettervorwarnungen veröffentlicht; später wurden für viele Teile Mitteleuropas amtliche Unwetterwarnungen herausgegeben. Am 18. Januar 2007 erreichte es Mitteleuropa. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnete den Orkan in der Nacht zum 19. Januar als den stärksten seit Lothar im Dezember 1999. Später schrieb er, Kyrill sei zwar ein sehr starker und großräumiger, aber nicht außergewöhnlicher Wintersturm gewesen.
Text: Wikipedia
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