Erste Geheimnisse des „Ruhla-Porzellantellers“ sind gelüftet.
Am 1. April 2023 wurde dem Ruhlaer Museum ein kunstvoll gestalteter Porzellanteller mit einer Ruhlaer Ansicht des 19. Jahrhunderts übergeben. Der Teller fand durch Unterstützung vieler Begeisterter den Weg aus Baltimore/USA nach Ruhla. Er war Gegenstand der allgemeinen Bewunderung der Gäste. Doch einige Fragen blieben offen. Wann und wo ist der Teller angefertigt worden? Wer war der Maler? War es etwa einer der Ruhlaer Porzellanmaler? Das Porzellanzeichen auf der Unterseite des Tellers war eine erste Spur, um diesen Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Im Zentrum des Zeichens ist eine Henne zu erkennen, die auf einem Hügel steht. Dieses Zeichen steht für einen definierten Produktionszeitraum der Porzellanmanufaktur Gotha, die bereits 1757 gegründet wurde und damit zu den ältesten Porzellanmanufakturen Europas gehört. Doch 1934 wurde sie aufgelöst.
Gründer der Manufaktur war der herzogliche Kammerrat Wilhelm vom Rotberg. Das erste, produzierte Porzellan besaß noch eine minderwertige Qualität und ähnelte dem sogenannten „Steinzeug“. Abgeleitet von „Rotberg“ war das älteste (Unterglasur-) Porzellanzeichen ein „R.“. Geschäftstüchtig warb Rotberg aus anderen, renommierten Manufakturen wie Berlin und Veilsdorf erfahrene Arbeitskräfte und Modelleure ab.
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