Oft unterschätzt können Winterstürme für Waldbesuchende unangenehm werden. Zusätzlich erhöhen die Folgeschäden aus der mehrjährigen Dürre die Risiken für Leib und Leben.
Winterstürme treten, der nordatlantischen atmosphärischen Polarfront geschuldet, vor allem in Nord- und Mitteldeutschland auf, während Sommerstürme vorwiegend in Süddeutschland wirken. Da die Windgeschwindigkeiten und damit das Gefahrenpotenzial in den bewaldeten Mittelgebirgslagen deutlich zunehmen, ist vielerorts gerade in der kalten Jahreszeit Umsicht beim Waldspaziergang geboten. Darauf macht die ThüringenForst-AöR, flächengrößter Waldeigentümer im Freistaat, aufmerksam. Während und auch noch Tage nach einem Wintersturm sollten Waldbesuchende besondere Vorsicht für derartige waldtypische Gefahren zeigen und den Wald meiden. Dazu gehören plötzliche Astabbrüche, umstürzende Bäume, rutschiges Laub oder glattes Wurzelwerk auf dem Forstweg. Zusätzlich erhöhen die Folgen langer Dürreperioden diese Gefahren, insbesondere in der Nähe von stehendem Totholz, das sich über Jahre in langsamer Zersetzung befindet. Für dadurch entstandene Sach- wie Personenschäden Dritter muss der Waldbesitzende nicht haften.
Winterstürme sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nicht nur stärker, sondern auch flächengrößer als Sommerstürme, die oft nur lokalen Gewittercharakter haben. Ursächlich sind die, durch die kältere Polarluft verursachten, größeren Temperaturunterschiede auf dem Nordatlantik, über dem maßgeblich das Wetter für Mitteleuropa entsteht. Folgt man den Szenarien zum Klimawandel, nehmen Stürme allgemein in Mitteleuropa in den nächsten Jahrzehnten nach Anzahl und Intensität zu.
Dr. Horst Sproßmann, ThüringenForst Zentrale
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