Motto der Stadt Ruhla 2023: Jahr des Wassers

Sehr geehrte Bürger,

Wasser ist der Anfang allen Lebens, sagte schon Thales von Milet. Heutzutage hat Wasser viele Bedeutungen. Klimawandel mit Ereignissen wie Dürrejahre und Trocknis in den Wäldern einerseits und Starkregen nebst Hochwasser andererseits zeigen die Extreme in der Natur. Der Schutz vor solchen Schäden durch Wassermangel oder Wassermassen, aber auch die Sicherung der Gewinnung des Trinkwassers nebst der Wiederbelebung der einstigen historischen Nutzung der Wasserkraft in Ruhla sind Aufgaben bis heute. Vor diesem Hintergrund hat der Stadtrat das Jahr 2023 zum „Jahr des Wassers“ erklärt.

Ziele des Themenjahres

Ziel des Themenjahres ist unter anderem die Sensibilisierung der Bürger, der Kinder und Jugendlichen sowie der Gäste der Stadt Ruhla für das Thema Wasser als Lebensgrundlage, abhängig von der Gesundheit der Wälder und dem Klima. Im Mittelpunkt stehen folgende Themen:

• Erhaltung von Brunnen / Trinkwasserquellen
• Durchführung von Projekten, auch mit Kindern und Jugendlichen sowie Vereinen
• Einbeziehung von Partnern
• Zusammenarbeit mit UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg-Drei Gleichen.

Damit will die Stadt Ruhla wichtige Zeichen setzen. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es um so bedeutender, das Thema Wasser in den Fokus zu stellen.

Vortrag zum Zusammenhang von Wald und Wasser

Bisher wurden bereits viele Aktivitäten durchgeführt. Nachdem Kinder- und Jugendprojekte schon erfolgreich abgeschlossen werden konnten – worüber in der RZ berichtet wurde – , fand am 19. Juli 2023 der Vortrag von Dr. Heino Wolf, Lehrbeauftragter der TU Dresden, Fachrichtung Forstwirtschaft Tharandt, zum Thema „Wald und Wasser im Spannungsfeld von Klimawandel, Biodiversität und Rohstoffversorgung“ eine große Resonanz. Zahlreiche interessierte Besucher füllten das Orts- und Tabakpfeifenmuseum Ruhla. Dr. Heino Wolf und Ansgar Pape, Forstamtsleiter des Forstamtes Marksuhl, beantworteten im Anschluss an den sehr bildhaften und informativen Vortrag viele Fragen des Auditoriums.

Dr. Heino Wolf verdeutlichte mit seinem Vortrag, wie eng funktionierende Waldökosysteme mit der Sicherung der Wasserversorgung und Trinkwasserbereitstellung sowie dem Umweltschutz zusammenhängen. Wir bedanken uns bei dem Referenten und freuen uns auf die Fortsetzung der Vortragsreihe.

Brunnenschachtung am Fürstenbrunnen

Im Rahmen des Projektes „Vom Born zum Erbstrom“, welches zum Ziel hat, die Quellen rund um Ruhla zu analysieren und darzustellen, wurde am 3. August 2023 nach mehreren Vorbesprechungen und mit Genehmigung des Forstamtes Marktsuhl der Brunnenschacht des versiegten Fürstenbrunnens geöffnet. Dies geschah durch Mitarbeiter des Bauhofes und fachlicher Anleitung des Geohydrologischen Büros ETA Reyer aus Erfurt sowie dem UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg-Drei Gleichen. Der Bürgermeister begleitet das Projekt. Der Schacht wurde in einem ausgezeichneten Zustand vorgefunden, allerdings mit einer geringen Wassermenge, die das Ablaufrohr zum Brunnenbau bei weitem nicht erreicht.

Nach Analyse des Schachtes wurden Zuflussmessungen durchgeführt. Die ersten Untersuchungen lassen annehmen, dass der Fürstenbrunnen durch Grundwasserabsenkung, die auf die Trockenjahre der letzten Jahrzehnte zurückzuführen sind, versiegt ist. Allerdings ist ein geringer Zufluss in den Brunnenschacht noch vorhanden. Weitere Untersuchungen sind nun geplant, um die Situation genau zu verstehen und dann möglicherweise weitere Schritte zur Wiederherstellung abzuleiten. Sobald dies erfolgt ist, werden wird wieder darüber berichten. Ebenso über weitere Aktivitäten im „Jahr des Wassers“.

Bis dahin wünsche ich eine schöne Zeit mit viel Sonne, aber auch ausreichend Niederschlägen, möglichst als Landregen und in der Nacht.

Ihr Bürgermeister Dr. Gerald Slotosch

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