Sie gilt als sogenanntes Brückeninstrument zwischen Volks- und Kunstmusik, ist der Familie der Lauten zugeordnet und tauchte erstmals im 17. Jahrhundert in Italien auf, im 18. Jahrhundert auch in Paris und später in Wien – die Mandoline.
Dieses einzigartige Instrument war auch in der Zeit der Romantik sehr begehrt, in der sich neben der Entstehung vieler Lehrwerke auch die bekannte Tremolo-Technik zu einer beliebten Spielvariante entwickelte. Zur Jahrhundertwende und mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sogar erste Mandolinenorchester gegründet. Aus dem klassischen Repertoire wurde mehr und mehr eine populäre Musikschiene und damit die Mandoline zu einem Volksinstrument. Auch in Deutschland gab es ab den 1960er Jahren immer mehr Zupforchester.
Später wurde die Mandoline meist als Soloinstrument eingesetzt, gerade wegen der zarten Klänge. Ein Vorteil – man kann sie überall mit hinnehmen, um auch unterwegs mal musizieren zu können. Früher taten dies auch die Bänkelsänger, die einst aktuelle Geschehen in Balladen oder Liedern zu Gehör brachten. Bekannt ist das sicherlich auch vielen aus den Mundarttheaterstücken der Folklore-Vereinigung „Alt-Ruhla“, wo man immer wieder einen solchen Volksmusiker mit ins Bühnenwerk integriert.
Doch wie entstehen diese besonderen Töne eigentlich?
Vier Doppelsaiten verlaufen über einen bauchigen Korpus, gestimmt in Quinten, ähnlich wie bei einer Violine. Mit einem Plektron werden die Saiten angerissen bzw. gezupft. Seitens der Initiative der Landesmusikräte wurde nun die Mandoline zum Instrument des Jahres 2023 gekürt – wohl würdig verdient, oder?
Text: aki/rz | Fotos: freepik
Nähere Erklärungen:
Quinten = Intervall, das fünf Ebenen einer siebenstufigen Tonleiter umspannt
Plektron = ein Plättchen aus Horn oder Kunststoff, mit dem Musiker die Saiten von Zupfinstrumenten anschlagen oder zupfen
Trempolo-Technik = Höhenveränderungen einzelner Töne oder Akkorde
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